Was ist "United World College"?

 

Die United World Colleges sind dreizehn Schulen auf fünf Kontinenten, an denen Jugendliche mit insgesamt mehr als hundert verschiedenen Nationalitäten zwei Jahre lang ihre schulische Ausbildung auf internationalem Niveau fortsetzen.

Das akademische Ziel ist das Erlangen des internationalen Abiturs, dem IB (International Baccalaureat), aber UWC möchte nicht primär eine IB-Schule sein, sondern hat sich den Idealen des Friedens und der Völkerverständigung verschrieben.

 

Die unterschiedlichen nationalen Komitees, die je nach ihren finanziellen Möglichkeiten Schüler für einen der begehrten Plätze an einem UWC nominieren, tragen dazu bei, dass die selbe hochqualitative Bildung für Jugendliche verschiedener Kulturen und sozialer Schichten zugänglich gemacht wird.

Während der zwei Jahre an einem College bekommen diese Stipendiaten die Möglichkeit, sich mit den unterschiedlichsten Lebenseinstellungen auseinander zu setzen, Toleranz zu lernen und Interesse an anderen Werten und Ideologien zu gewinnen.

 

Das erste United World College wurde 1962 in Wales von dem deutschen Pädagogen Kurt Hahn gegründet. Schon damals war es die Absicht der Initiatoren und Förderer der Bewegung, nach dem zweiten Weltkrieg und während des kalten Kriegs das internationale Völkerverständnis wieder aufzubauen und bewusst in die nächste Generation zu investieren.

 

Toleranz und Völkerverständnis sind an einem United World College greifbar. Nicht selten durchleben 200 Jugendliche zwei turbulente und herausfordernde Jahre, teilen sich Zimmer und Waschsäle mit denen, die zuhause Kolonialmacht waren, oder einer verfeindeten Völkergruppe angehören. Es ist die Verantwortung der United World Colleges, die Schüler mit dem auszustatten, was es ihnen nach der Zeit am College ermöglicht, ihr gelerntes Verantwortungsbewusstsein mit hinaus zu nehmen in die Welt, in der sie zunächst vielleicht gar nicht verstanden werden.

 

Es ist sowohl für die Stifung als auch für den individuellen Schüler nicht immer einfach, eine Balance zwischen IB und UWC zu finden. Nach einem anspruchsvollen ersten Jahr ist meiner Meinung nach der UWC-Geist besonders nach den Zwischenprüfungen und der Zeugnisvergabe wieder aufgelebt. Es war noch einmal inspirierend, zu Beginn der Sommerferien die neuen deutschen Stipendiaten kennen zu lernen und sich mit den Coyears auszutauschen. Sie haben alle unterschiedliche Erfahrungen mit "ihrem" UWC gemacht, haben erlebt, wie unterschiedliche Länder unterschiedliche Schwerpunkte bei der Stipendienvergabe setzen, ihre Schützlinge unterschiedlich gut vorbereiten und welchen Einfluss das auf das Schulklima hat.

Meine zwei Jahre in Norwegen sind nun fast zuende. Sie enwar fantastisch, hatten Hoch-und Tiefpunkte, hab mich aber in jeder Hinsicht bereichert!